Sagenwelt

Sagen & Erzählungen

Wer kennt sie nicht? Die berühmten Sagen aus Mellau. Sagen sind dem Märchen und Legenden ähnliche und auf mündlicher Überlieferung basierende kurze Erzählungen, die der Wirklichkeit übersteigenden Ereignisse. 

Meist werden diese mit den realen Begebenheiten, Personen- und Ortsangaben so verbunden, dass der Eindruck entsteht, das dies alles einmal stattgefunden hat. Auch in Mellau gibt es unzählige Sagen, die der Wirklichkeit entsprechen könnten.




Auszüge davon sind:

Der Wallalitabock

Zuhinterst im mellental, wo der alte Säumerweg hoch ober den Felsen des Schafberges über die Wallalitta führt, soll es bisweilen ganz ungemütlich gewesen sein. Hier trieb der "Wallalitabock" sein Unwesen. Beim Zunachten konnte er einen anfallen. Zuerst machte er sich mit einem lauten Meckern bemerkbar. Dann konnte er sich einem auf den Rücken setzen und sich schwer machen. Auch Saumpferde mache er scheu und könne sie grässlich in  den Abgrund treiben. Einige schneidige Mellauer Jäger hätten des Öfteren versucht, den Bock anzupassen und ihn zur Strecke zu bringen, aber vorerst konnte das Vorhaben nicht gelingen. Ein ganz Schlauer habe dann beim Anfertigen der Gewehrkugeln ein geweihtes Silberkreuz mit eigegossen. Mit einer so präparierten Kugel hätte dieser Schütze den Bock wohl getroffen, ihn aber nur in einen nahe gelegenen Grenzstein hineinzaubern können. Der erwähnte Grenzstein dürfte aber das Abbild eines Steinbockes tragen, dem Wappentier der hier einst besitzenden Grafen von Hohenems. 

Die Sage von der Mellauer Alp

Um 1760 war auf der Mellauer Alp eine große Viehseuche, auch "Flug" genannt. Zur Zeit des Alpabzuges ließ der beorderte Tierarzt keinesfalls zu, dass die kranken Tiere talab in die heimatlichen Ställe getrieben werden. Allenfalls hatten Sie noch vier Wochen in Kontumaz (Abgesondertheit) zu verbleiben. Aber es gab kein Heu und kein Wasser in den herbstlich kalten Alpställen. Das Vieh litt unter diesen Umständen und es wollte sich nicht von der besonderen Krankheit erholen. Da erklärte der Tierarzt, das Vieh müsse geschlachtet werden. Da gab es großes Jammern um die Tiere, denn diese musst auch noch vergraben werden. Ein sparsamer Viebesitzer erklärte: Schenkt mir die geschlachteten Tiere - ich nehme die besseren Fleischseiten und will Bündnerfleisch machen. Man gab sie ihm und jener hängte die Fleischseiten Ende Oktober in den Speicher der Alpe. Im Frühsommer, wenn man zur Alpe aufzog, war das im Speicher getrocknete Fleisch dürr und bestens genießbar. Das Alpvolk war auch hoch erfreut, denn zu dem immergleichen Mahlzeiten wie "Riebel, Toscho oder Mueß" gab es nun eine willkommene Abwechslung. 


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